Trierer Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit: Auslobung Kreutzer-Voremberg Preis

Gut 75 Jahre nach der Shoah gehört „Du Jude“ zu den häufigsten Beleidigungen auf deutschen Schulhöfen. Jugendliche provozieren durch nationalsozialistische Gesten und Parolen aus der rechten Szene und zeigen den Hitlergruß. Jüdische Schülerinnen und Schüler werden von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern angegriffen. Leider zu oft schauen Schulgemeinschaften weg – und das, obwohl der Antisemitismus dem Selbstverständnis und den Leitwerten der deutschen Gesellschaft nach geächtet ist. Aber es gibt auch Beispiele, die Mut machen.

Schulen bzw. Schüler und Schülerinnen, die aktiv und phantasievoll gegen Rassismus und Antisemitismus vorgehen. Die sich kontinuierlich mit Themen wie den Gemeinsamkeiten von Christentum und Judentum beschäftigen oder die Geschichte des Zusammenlebens von Christen und Juden vor dem Holocaust erkunden. Manchmal geht die Spurensuche nach jüdischem Leben in der Region über die gewaltsamverwischten Spuren vergangenen jüdischen Lebens, die Diskriminierung und Verfolgung der Juden hinaus und wendet sich dem heutigen Judentum zu.

2016 entstand in der „Trierer Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“ die Idee eines Schülerwettbewerbs und erstmals wurde der „Kreutzer-Voremberg-Preis“ ausgelobt. Der Preis will zu einer kontinuierlichen Beschäftigung mit historischen und aktuellen christlich-jüdischen Themen anregen und einen Beitrag zur Verhinderung oder zum Abbau antisemitischer Vorurteile leisten.

Der Name des Preises erinnert an den ehemaligen Bürgermeister von Trier, Paul Kreutzer, und den früheren Vorsitzenden der Jüdischen Kultusgemeinde Trier, Gerd Voremberg, die sich beide große Verdienste in der christlich-jüdischen Zusammenarbeit erworben haben. Paul Kreutzer und Gerd Voremberg war es wichtig, Schülerinnen und Schüler in die Gedenkarbeit einzubeziehen. Schon im Jahr 1987/88 schrieben sie einen Schülerwettbewerb aus.

2016 überzeugten Facharbeiten einer Schülerin und eines Schülers des Humboldt Gymnasium Trier. 2019 waren die Preisträger des Kreutzer-Voremberg-Preis die Friedrich-Spee-Realschule plus Neumagen-Dhron mit einem fächer- und jahrgangs-übergreifenden Projekt zum Judentum mit Beteiligung aller Klassen; das Max-Planck-Gymnasium Trier mit einem Projekt zu den vergessenen jüdischen Schülern des MPG; das Peter-Wust-Gymnasium Wittlich mit einem Gedenkprojekt in der Wittlicher Innenstadt „80 Jahre Pogrom“ und an das Gymnasium Traben-Trarbach mit „Denk mal – mach mal“, einem Projekt der Schule-ohne-Rassismus-AG.

2022/23 wird der Kreutzer-Voremberg von der GCJZ zum dritten Mal für Schulen in der Region Trier ausgelobt und Ende des kommenden Schuljahres durch eine unabhängige Juryvergeben.

Nähere Informationen finden sich unter:
www.gcjz-trier.de/index.php/arbeitsbereiche/kreutzer-voremberg-preis

Flyer Kreutzer Voremberg Preis 2023

Hintergrundinformationen Kreutzer Voremberg Preis 2023

  • 2.9.2022
  • Evangelischer Kirchenkreis Trier Öffentlichkeitsarbeit
  • Red