AktuellesGanz nah bei den Menschen - Abschied von Pfarrer Reinhard Müller
Ein eindringlicher Prediger - Pfarrer Reinhard Müller bei seiner Abschiedpredigt in der Evanglischen Kirche zum Erlöser in Trier (Bild: ekkt.de)
Ganz nah bei den Menschen - Abschied von Pfarrer Reinhard Müller
Mit einem festlichen Gottesdienst am ersten Advent wurde Pfarrer Reinhard Müller verabschiedet. Der 63 jährige Theologe tritt in den Ruhestand ein. Fast zehn Jahre lang war er Pfarrer in Trier. Vorherige berufliche Stationen waren nach seiner Ordination 1989 Bonn, Koblenz und Aachen.
Der Gottesdienst am 27. November 2022 bot dem Abschied bei voll besetzter Basilika einen würdigen Rahmen. Der Caspar-Olevian-Chor, in dem Reinhard Müller während seiner gesamten Zeit in Trier mitgesungen hat, gestaltete ihn musikalisch. Pfarrer Müller selbst stellte sich in seiner letzten Predigt einem schwierigen Text aus der Offenbarung des Johannes. Anschließend wurde er von Superintendent Dr. Jörg Weber vom Evangelischen Kirchenkreis entpflichtet. Dies bedeutet, dass Pfarrer Müller seine Ordinationsrechte behält und weiter predigen, Seelsorge üben und die Sakramente verwalten darf; aber er ist eben von allen Pflichten frei. Was eigentlich ein formaler Akt ist, war dann doch ein emotionaler Moment für alle Beteiligten. Die Mitglieder des Presbyteriums und Vertreter aus der Ökumene verabschiedeten sich von Reinhard Müller mit biblischen Voten. Die Kinder der Kita Wichernhaus, die Pfarrer Müller in den letzten Jahren begleitet hatte, brachten ihre guten Wünsche sehr lebensnah herüber: Neue Freunde wünschten sie ihm, dass er sich gut einlebe in seinem neuen Zuhause und dass er gesund bleibe.Der Caspar-Olevian-Saal war für den anschließenden Empfang fast zu klein. So viele Menschen waren gekommen, um sich von Reinhard Müller persönlich zu verabschieden. Eine lange Schlange bildete sich von Leuten, die noch ein Wort mit ihm wechselt wollten. Reinhard Müller ist ein bescheidener Mann und hatte sich gewünscht, dass es keine Reden und Grußworte geben solle, ja, dass möglichst wenig über ihn gesagt werden möge. Aber so ganz geht das dann an seinem solchen Tag nicht. In der Ansprache des Superintendenten im Gottesdienst, in der kurzen Rede der Presbyteriumsvorsitzenden Friederike Fleck und in vielen Gesprächen wurde immer wieder deutlich, wie sehr Reinhard Müller in unserer Gemeinde geschätzt wird und dass viele ihn vermissen werden. Herausgehoben wurden seine ruhige und unaufgeregte Art, seine tiefenentspannte Haltung und sein vermittelndes Wesen. Stets war er ein verlässlicher Partner für alle Institutionen, für die er zuständig war, in den Arbeitsbereichen, die er verantwortete und für die Menschen, die sich an ihn wandten. Es war seine tiefe Glaubensüberzeugung, dass Gott nicht weit weg im Himmel ist, sondern nah bei uns Menschen und uns begleitet. So ist er selbst für viele Menschen zum Begleiter geworden. Reinhard Müller zieht nun weg aus Trier – nach Frankreich, an den Rand der Pyrenäen. In einem kleinen Dorf hat er ein Haus gekauft und freut sich sichtbar darauf, es sich dort im Ruhestand gut gehen zu lassen.Wir wünschen Reinhard Müller für seinen Ruhestand alles Gute. Gott segne ihn und behüte ihn!